Das ganz Krefeld aufrüttelnde Cornelius-Vermächtnis ließ die Bibel offenbar vergessen. Kein Zeugnis darüber wurde überliefert, dass es christlich sei, mit dem unerwartet großen Vermächtnis zu wuchern, kein Wort darüber wie denn „das Ganze“, wie es Cornelius genannt und gewollt hatte, ins Leben zu rufen sei.
© Walter Nettelbeck
Man wollte ein Denkmal; unter allen Umständen ein Denkmal, um „das unsterbliche Verdienst des Dahingeschiedenen durch ein äußeres Zeichen zu ehren“. Hoch und niedrig wollten angeblich nichts anderes. „Im Geräusche der Gesellschaft“ würde darüber diskutiert „wie im stillen Familienkreise, in den weitläufigen Räumen der industriellen Etablissements sowie auf dem engen Sitz hinter dem klappernden Webstuhl … da bleibt u. E. übrig, dass man sofort Hand ans Werk lege.“
Allen aber müsse Gelegenheit gegeben werden, ihr Scherflein auf den Dankaltar der Stadt zu legen. Sie hatten auch schon eine Organisation, diese Volksversammlung zu betreiben: Die (seit ein paar Monaten nach dem sogenannten Elberfelder System) in Bezirke eingeteilte Organisation der Krefelder Armenpflege. Das wiederum war den besonnen Gebliebenen zu viel des Guten.
Ein Denkmal ist nicht unbedingt ein Standbild, umgekehrt wohl immer. Darüber gab es wieder eine öffentliche Auseinandersetzung. Auch die Freunde des Denkmals wollten kein Standbild. Die künstlerische Schwierigkeiten seien „in diesem speziellen Falle“ zu groß. Die gedrungene Gestalt, keine 160 cm groß, zu kurze Beine, Bauch, wenig Hals und mit einer Kappe auf dem Kopf, einen Regenschirm in der Hand, das, meinte man, ließe sich nicht gut zu einem Standbild oder Denkmal formen. Selbst von den begabtesten Künstlern nicht. Schade! Doch die Freunde des Denkmals, die so sprachen, hatten nicht unrecht. Die Cornelius-Gestalt wäre wäre heut für einen Bildhauer von Rang, ein interessantes Sujet, das schon eine Erinnerung „für alle Zeiten“ werden könnte. Doch Mitte des vergangenen Jahrhunderts dachte man, waren Personen zu ehren, an möglichst naturalistische, wenn auch übergroße Standbilder. Dafür war die Person Cornelius’ wirklich nicht geeignet.
Die Gegner des Denkmals, es waren nur wenige verloren und diversierten angesichts der Zahl der Freunde des Denkmals schon nach dem ersten Gefecht: Sie hätten es nicht so gemeint.
Damit war die Diskussion noch nicht zu Ende. Jetzt ging es um den Standort. Die Mehrzahl der Bürger wollte ein Denkmal, das „Bewunderung und Verehrung erregte und von Geschlecht zu Geschlecht wäre“.
Wenn wir nun schon für ein Denkmal gewonnen wurden, entgegneten die Verlierer, dann errichtet es an einer „Stätte der Ruhe und Beschaulichkeit“; da wäre doch der Friedhof der beste Platz. Ein Denkmal auf dem Friedhof? Das wäre wieder außerhalb der Stadt gewesen. Innerhalb der Stadt sollte es sein; am besten an einer repräsentativen Stelle auf dem Ostwall. – So wurde dann auch entschieden.
Inzwischen quittierten die Zeitungen die ersten Spenden für das Denkmal, und zwar für ein „Cornelius-Monument auf einem unserer öffentlichen Plätze“. Und ein Dichter schrieb:
Wir können nur die Tat auf Felsen schlagen
Und setzen Dir ein herrlich Monument
Dass es ein Denkstein sei in späten Tagen,
Der Tat, die jedes Herz des frohen Bürgers kennt.
Der Rat der Stadt schaltete sich ein. Man bildete eine handlungsfähige Kommission und forderte drei Künstler auf, Entwürfe einzusenden. Angenommen wurde der Entwurf des Architekten Adolf Heyden. Die Kosten wurden auf rund 3.000 Taler veranschlagt.
Am 8. Juni, dem 84. Geburtstag von Cornelius de Greiff, sollte das Denkmal eingeweiht und ein Volksfest gefeiert werden, wie Krefeld noch keines gesehen habe.
Allein, die Arbeit am Denkmal ging verdächtig schleppend voran. 38 Tage vor dem für die Enthüllung vorgesehenen Termin schrieb die „Crefelder Zeitung“: „Der für das Denkmal des Herrn de Greiff bestimmte Platz ist gegenwärtig behufs Vornahme der Fundamentierungsarbeiten durch Bretterverschläge abgesperrt. Es dürfte dieses als die beste Widerlegung der in der jüngsten Zeit wiederholt aufgetauchten Befürchtungen angesehen sein, dass das Denkmal bis zur Geburtstagsfeier des hehren Wohltäters nicht fertig werden würde. Wie tief letzteres zu beklagen wäre, um so erfreulicher ist es, diese Befürchtungen behoben zu sehen.“
Die Pessimisten aber behielten recht! Zwei Tage nach dem Geburtstag: „Einer der bedeutendsten Monolithe, die in neuerer Zeit hergestellt worden sind, ist heute von Breslau für das Cornelius-Denkmal hier eingetroffen … Aus unverwüstlichem Material, Granit, hat dasselbe ein Gewicht von ca. 200 Zentner …“
Der Geburtstag von Cornelius de Greiff war also vorübergegangen, ohne dass das Denkmal enthüllt werden konnte. Als sich drei Wochen vor dem Geburtstag herausstellte, dass der vorgesehene Termin nicht eingehalten werden konnte, wurde man zwar verlegen, geriet aber trotzdem nicht in Verlegenheit. Man wählte jetzt für die Enthüllung den Vermählungstag der Eltern von Cornelius de Greiff, den 22. August.
Sechs Wochen nach dem Geburtstag: „Der für die Spitze der Greiffschen Denksäule bestimmte Greiff nebst an den Seiten einzulassenden Gedenktafeln, sind gestern auf der Baustelle angelangt.“
Wieder drei Wochen später: „Die Kunde, der Blitz habe eingeschlagen, zog gestern Nachmittag eine bedeutende Zuschauermenge nach dem de-Greiff-Denkmal hin. Genaue Ermittlungen ergaben jedoch, dass nur ein Pfahl unterspült und versunken war.“
Nochmals die „Crefelder Zeitung“: „Immer näher rückt der Tag heran, an welchem Krefeld in ein neues Stadium eintritt: Das der künstlerischen Entwicklung.“ Am Tage der Enthüllung dirigierte Max Bruch, schon vorher einige Tage in Krefeld, einen Teil des Festkonzertes.
88 Jahre stand das erste Denkmal der Stadt Krefeld, gewidmet ihrem größten Bürger. Dann in der Nacht der Sommersonnenwende 1943, wurde es zerstört. Die Säule lag am Boden mit Einschlägen am Schaft und Abschlägen an der Oberkante. Der Greif aus Bronze und die Tafeln waren schon vorher dem Krieg geopfert worden.
Nach dem Kriege hätte das Denkmal wiederhergestellt werden können. So zerstört war es nicht, dass es nicht die Mühe gelohnt hätte. Und die Erinnerung der alten Krefelder an ihr erstes Denkmal, ihren Cornelius und sein Vermächtnis lebte noch.
Prof. Rembert rief den Krefeldern ins Gedächtnis: „Auf einen quadratischen Granitsockel mit vier Bronze-Basreliefs (Allegorien der Wohltätigkeit, dem Stadtwappen und eine Inschrift) erhob sich eine schlanke korinthische Weihsäule aus schlesischem Marmor mit reichem Kapitäl und dem zum Namen gehörigen Wappentier (dem sagenhaften Vogel Greif) … Es bedarf kaum besonderer Begründung, dass das Werk für unsere Stadt von größtem heimatgeschichtlichen Wert war und hoffentlich wieder werden wird.“
Als der 100. Todestag Cornelius de Greiff näherrückte, wurde die Stadt öffentlich gemahnt, diesen Tag nicht mit Reden und leeren Händen vorübergehen zu lassen. Das Denkmal wiederaufzurichten, so, wie es gewesen und ungefähr am gleichen Platz, das schien das Nächstliegendste zu sein. Den Bürgern der Stadt Krefeld kam kein anderer Gedanke: „So, wie es einmal war.“ Die offiziellen Experten bestätigen: „Dem alten gleichkommend.“ Die diplomatische Eleganz der Diktion fiel niemandem auf. So wurde dann auch arglos unter den kommunal-regierenden Antipoden diskutiert: „gleichkommend“ bedeute ja nicht „dasselbe“, aber doch, wie es im Ganzen einmal war. Denn „dasselbe“ war nun einmal nicht mehr zu haben. Wer sollte das bestreiten: Die fünf Bronzestücke des Denkmals waren eingeschmolzen worden. Da waren im besten Falle nur die gleichen Stücke zu haben; nur die Säule, wenn auch ausgebessert, konnte dieselbe bleiben.
Und sie wurden sich einig – daran ist nicht zu weifeln –, für das de-Greiff-Denkmal könne auf den Vogel Greif verzichtet werden. „Greif oder nicht Greif“, steht in der Niederschrift einer Sitzung des Kunstausschusses (1957), „beide Ansichten wurden vertreten.“ Und dann: „Die Formung aus dem heutigen sei die beste Art der Traditionsaufnahme.“
Das war also die Aufgabe: eine griechische Weihesäule, bekrönt vom Vogel Greif, in modernem Stil zu renovieren. Den Künstlern, die das zweifelhafte Glück hatten, sich an dem Entwurf für das neue de-Greiff-Denkmal beteiligen zu dürfen, wurde noch mitgeteilt: „Der guten Ordnung halber sei angefügt, dass es sich bei dem Familiennamen de Greiff nicht um einen Greifen, sondern um einen Namensstamm handelt, der mit greve = graben verwandt ist.“ Vergessen war die Rede des Oberbürgermeisters Ondereyck am Tage der Enthüllung, vergessen die Liebe Cornelius’ zum Symbol seines Familiennamens.
Kein Greif, sondern ein Graben! Das war allerdings nicht leicht darzustellen, es sei denn durch Weglassen. Keiner der von vier Künstlern angeforderten Entwürfe befriedigten dann auch. Am Ende der Ratlosigkeit entschied man sich für einen Schubladenentwurf des Hochbauamtes. So blieb man wenigstens hier in der Tradition: Der Erbauer des ersten Denkmals war der Architekt und Sohn des städtischen Baurats F. W. Heyden.
Der Vogel Greif wurde, da es nicht ohne krönenden Abschluss ging, durch eine Krone ersetzt, der glänzende Marmor der Säulenoberfläche mit einem Sandstrahlgebläse in seinen matten, grobkörnigen Naturzustand versetzt. Und der Sockel wurde eingespart, weil alles einfach gehalten werden sollte zur Erinnerung daran, dass der große Wohltäter der Stadt Krefeld ein einfacher Mensch gewesen war.
Nun aber begann das große Unbehagen. Die ihres Glanzes beraubte Säule mit der dürftigen Krone fand (nicht im Entwurf, sondern als sie dastand) keinen, aber auch gar keinen Anklang. Den Chefredakteur einer Krefelder Zeitung überwältigte „morgens am Wege“ folgende Impression: „Da stand ich vor der wiedererstandenen Säule des Cornelius de Greiff. Ich war hingerissen. Ich sah eine ehemals schlank nach oben strebende Säule, sich gewissermaßen aus der Erde herauswürgend, ohne festen und beruhigenden Halt unter den Füßen. Ich sah eine steinernde Riesin ohne Kopf, die gewissermaßen ihren ausgefransten Hals klagend in den Himmel hineinstieß. Statt des Greifs bildeten ein paar spitz zulaufende Zacken den bejammernswerten Abschluss … So etwas schön Geschmackloses habe ich lange nicht mehr gesehen. Hat dies der gute alte Cornelius de Greiff eigentlich verdient, dass man sich so wenig Mühe gab … Seine Nachfahren in den Ämtern und Ratsherrensesseln hätten sich die Wiedererinnerung etwas mehr kosten lassen können.“
Ein anderer schrieb in einer anderen Zeitung, das neue Denkmal gleiche einem „Bastard von Kanalentlüftungsrohr und Klistierspritze“; und die dritte Zeitung, etwas gemäßigter, meinte, das Denkmal gleiche „einem zu kurz geratenen Schornstein“.
Das war nun doch zuviel! Einmütig waren die Bürger, ob alt oder jung, empört über das geschundene Denkmal und die missglückte Pflege der Tradition. Der Rat der Stadt beriet die neue Situation in seinen Kunst-, Bau- und Finanzauschüssen. Sich ungern an seine zustimmenden Beschlüsse erinnernd, wurde zunächst nach den Kosten gefragt. Sie beliefen sich auf DM 21.967,05. Das Hochbauamt hatte gegenüber der veranschlagten Summe noch ein paar tausend Mark eingespart. Das lag kein Hund begraben. Dann aber stellte man fest, dass das durchführende Amt sich entgegen den Beschlüssen zuviel künstlerische Freiheiten erlaubt habe. Und dann beschloss man, es blieb keine andere Wahl, das Denkmal wieder zu zerstören. Die Kosten hierfür waren wesentlich geringer: DM 729,07.
Das Amt, das die neue Säule entworfen hatte, genehmigen und aufstellen ließ, bat darum, es von der Verpflichtung, auch diesen Beschluss noch durchzuführen, zu entbinden. Der Rat war verständig: er gewährte die Bitte.
Am Ende stand die Tat! Über Nacht, um 0.30 Uhr, auf dem Ostwall in Krefeld, der Karl-Wilhelm-Straße gegenüber: Ein schwerer Kranwagen rückt an, schiebt vorsichtig seinen langen Hebelarm unter der Straßenbahnoberleitung hindurch, bleibt dicht neben der Säule stehen. Ein Arbeiter windet ein Drahtseil um das Denkmal, befestigt eine Schlinge um den Ausleger des Krans, dann, um 0.35 Uhr, ein Ruck, die Säule wackelt, der Sockel bricht auseinander, das Standmal, sieben Tonnen schwer, schwebt in der Luft …
Nur vereinzelt huschen Autos vorüber. Ein Scheinwerfer spendet Licht. Stille lag über dem Ostwall. Da tauchten aus dem Dunkel drei Musikanten auf, zwei Fanfarenbläser und ein Trommler. Sie waren von höchster zuständiger Stelle gerufen, doch von privater Seite bezahlt worden. Die drei Musikanten spielten, so lustig es ging, den Zapfenstreich. Dann nahmen sie die Trauerbänder von ihren Instrumenten und spielten: „Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen.“
Am Morgen wurden die Trümmer des Denkmals auf einen Betriebshof des Tiefbauamtes gefahren. Dort liegen sie neben einer Hecke in einem Winkel, alten Teefässern gegenüber. Der Platz auf dem Ostwall wurde bald darauf planiert.
• 14. März 2018
Bewegung in der Debatte um die De-Greiff-Säule: Doch ein Denkmal?
Im Denkmalausschuss wurden gestern zwei Varianten für die Wiederaufstellung vorgestellt. Die Denkmalbehörde prüft den Denkmalstatus. In der Frage der Wiederaufstellung der De-Greiff-Säule gibt es in einem wichtigen Punkt Bewegung: Krefelds Untere Denkmalbehörde will mit dem Landschaftsverband in die nähere Analyse gehen, ob Reste der Säule als Denkmal zu bewerten sind. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen“, sagte gestern Eva-Maria Eifert von der Unteren Denkmalbehörde auf Anfrage. Bislang stand die Behörde der Einstufung der Säule als Denkmal eher kritisch gegenüber.
• 25. Januar 2018
Skurrile Debatte um de Greiffs Säule
Der Kultur- und Denkmalausschuss tritt auf der Stelle. Eine Entscheidung über den Wiederaufbau des Mals ist nicht absehbar. Welche Kriterien ein Denkmal ausmachen, das ist klar reglementiert. Aber was macht ein Objekt zu Kunst? Die Frage bietet immer wieder Stoff für hitzige Debatten. Richtig schwierig wird die Sache, wenn es um etwas geht, das weder das Eine noch das Andere ist. In der jüngsten Sitzung des Kultur- und Denkmalausschusses entspannte sich darum eine Diskussion, die stellenweise an absurdes Theater erinnerte. Es ging um die De-Greiff-Säule.
• 14. September 2017
Neues Interesse an de-Greiff-Säule
70 Jahre lang wurde war die de-Greiff-Säule auf einem Uerdinger Betriebshof zwischengelagert und störte eigentlich nur. Jetzt sind gleich zwei Gruppen an ihr interessiert. Die Interessengemeinschaft (IG) Ostwall will sie wieder auf dem Ostwall platzieren, wo sie früher auch stand. Die Bezirksvertreter in West möchten die 5,80 Meter hohe Säule im jetzigen Zustand so bald wie möglich auf dem Corneliusplatz errichtet wissen.
• 16. Dezember 2016
Wahrzeichen kehrt an Ostwall zurück
Der Krefelder Hobbykünstler Wilhelm Rinsch, der bereits eine naturgetreue Nachbildung der K-Bahn geschaffen hat, erstellte jüngst aus Holz eine 80 Zentimeter hohe Nachbildung der historischen Vorlage. Ein ehemaliges Wahrzeichen der Seidenstadt holt die Interessengemeinschaft Ostwall an seinen einstigen Standort zurück.
• 15. November 1990 · (WZ)
De-Greiff-Säule nun vor einer ungewissen Zukunft
Verschwunden ist nun endlich der ,,Schandfleck“ mit der De-Greiff-Säule auf dem Dionysiusplatz. Fünf Jahre brauchte Denkmalausschuss der Stadt, um auf seinen aufruf an alle Krefelder zurückzukommen: ’85 bat der Ausschuss, Vorschläge für Standort und Gestaltung einzureichen. Denn schon damals war die Mulde, in der die Säule bis Mittwoch stand, Passanten und Anwohnern ein Dorn im Auge.
• 14. September 1987 · (Rheinische Post)
Befremdliches Treiben um de-Greiff-Säule
Die Stadt und die Kunst – die Künstler und ihre Stadt. Zum drittenmal gab es den Aktionstag ,,Kunst in Krefeld“. Und das Angebot von Galerien, Künstlern und Kunstverein war beeindruckend. Bereits am Samstag ging es los: Bereits am Platz vor der Dionysiuskirche, rund um die de-Greiff-Säule, tat sich für viele Krefelder Befremdliches.
• 14. August 1987 · (Westdeutsche Zeitung)
Eine Skyline trüber Industrielandschaft
Die de-Greiff-Säule Miniatur, golden bemalt – wer genau hinsah, erkannte ein abgesägtes Tischbein – vor einer weißen Papp-Stadtlandschaft: wiederkehrende Einförmigkeit, die Landschaft vortäuscht. Das war nur eine Ansicht zum Thema ,,Stadtansichten“, zu dem sich am Samstag auf dem Dionysiusplatz Krefelder Künstler in ihrer sprache äußerten.
• 10. Januar 1986 · (WZ)
,,Prengel“ aufs Hochhaus Bleichpfad setzen
Es ist ein Witz, dass sich die Bürgerschaft den Kopf zerbrechen soll bei der Suche nach einem neuen Standort für das Rudiment eines ,,Denkmals“ (de-Greiff-Säule neben St.Dionysius). Wer hat denn das Ding dahingepflanzt? Wo ist der Kopf an der Spitze, dem mal selbst ‚was einfällt? Doch wenn in der so denkmalgeschädigten Stadt niemand recht weiß, wohin wieder mit dem Stummel, dann lassen Sie mich auch einen Vorschlag machen: Man setze den ,,Prengel“ wieder instand oder montiere ihn auf das Dach des des Wolkenkratzers am Bleichpfad.
• 9. Januar 1986 · (WZ)
Zweifel an Stabilität der de-Greiff-Säule
Zweifel an der Standfestigkeit der De-Greiff-Säule auf dem Dionysiusplatz hat ein ehemaliger Mitarbeiter des Steinmetzbetriebes angemeldet, der 1978 das verstümmelte Denkmal restaurierte. Alfred Reetz: ,, Weiterer Frost und eine starke Windböe können den Drei-Tonnen-Koloss umstürzen lassen. Er sollte dringend abgeräumt werden.“
• 2. November 1985 · (BLICK-PUNKT)
Bürgervorschläge für De-Greiff-Säule
Nicht infrage kommt nach Meinung von Dr. Reinhard Feinendegen, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde und beraten des Mitglied im Denkmalausschuss, der früher angestammte Platz auf dem Ostwall, wo das Denkmal bis zu seiner Kriegszerstörung vor der Hauptpost stand. Dort sei, so Feinendegen, durch die Zusatzfahrspur und die Einzäunung der Grünanlage der Platz nicht mehr angemessen.
• 31. Oktober 1985 · (Stadt-Anzeiger)
Bürgervorschläge für De-Greiff-Säule
Enthalten soll sich die Verwaltung mit eigenem Standort- und Gestaltungsvorschlägen für die De-Greiff-Säule nach Meinung des Denkmalausschusses. Dafür erwarten Politiker umso mehr Vorschläge aus der Krefelder Bürgerschaft. Seit Jahren wird zwar von einem besseren Standort und einer Neugestaltung für die an Krefelds Wohltäter Cornelius de Greiff erinnernde Säule gesprochen, doch konkrete Maßnahmen blieben bisher aus.
• 29. Juni 1984 · (Rheinische Post)
Wohin mit der Säule?
Neben der Eintragung von weiteren Bauwerken in die Denkmalliste der Stadt Krefeld, die bisher 122 Objekte umfasste, beschäftigte sich der Denkmalausschuss in seiner letzten Sitzung auch mit der Restaurierung der de-Greiff-Säule, die im zweiten weltkrieg teilweise zerstört wurde. Dass der Dionysiusplatz als jetziger Standort ungeeignet ist – ,,das Ganze sieht äußerst misslungen aus“ – darüber waren sich alle anwesenden einig.
• 1. April 1984 · (Schöner Sonntag)
Säulen-Odyssee jetzt beendet
Nach 41jähriger Odyssee steht sie jetzt wieder in voller Pracht und Größe da. Die Rede ist von der de Greiff-Säule, einem der schönsten und ältesten Krefelder Denkmäler. Im letzten Krieg ist sie durch Fliegerbomben schwer beschädigt worden. In den 50er Jahren versuchte man, den Säulenschaft, wenn auch in abgewandelter Form, wieder aufzustellen.
• 4. Januar 1986 · (WZ)
Friedrichsplatz lässt de-Greiff-Säule wirken wie ein Zahnstocher
Über 20 vorschläge für eihnen neuen Standort der de-Greiff-Säule, die seit einigen Jahren etwas ,,unglücklich“ auf dem Dionysiusplatz steht, sind aus der Krefelder Bürgerschaft beim Bauverwaltungsamt eingegangen. Die überwiegende Mehrheit schlägt den Friedrichsplatz als neuen Aufstellungsort für die Gedenksäule vor.
• 12. Dezember 1985 · (Stadt-Anzeiger)
Standortsuche für De-Greiff-Säule?
• 19. November 1985 · (Rheinische Post)
Bürger machen Vorschläge für die De-Greiff-Säule
• 16. November 1985 · (WZ)
Neuer Standort für die Säule von de Greiff